Von Donauwörth zum Gardasee
Alpenradtour im Sommer 2004 Was kommt nach der Deutschlandradtour?
Dass ich über die Alpen radeln wollte, war schon lange klar. Und dann hat im letzten Herbst mein Kollege Wilfried davon erfahren, war gleich begeistert und wollte mitmachen. Jetzt ist es tatsächlich so weit! Dies wird die erste große Tour, die ich nicht allein fahre. Das Fahrrad ist beladen, ich bin reisefertig, mein Käpt'n ist wie immer auf großer Tour an Bord und morgen geht's los!. |
Freitag, 16. Juli 2004; nach Landsberg am Lech
Ich sitze im Intercity Richtung Salzburg. Gleich in Darmstadt steigt Wilfried zu. Das Wetter ist gemischt, trüb aber trocken.
Gegen halb zwölf werden wir, wenn nichts dazwischen kommt, in Donauwörth ankommen und die Tour beginnen.
Ich sitze im Intercity Richtung Salzburg. Gleich in Darmstadt steigt Wilfried zu. Das Wetter ist gemischt, trüb aber trocken.
Gegen halb zwölf werden wir, wenn nichts dazwischen kommt, in Donauwörth ankommen und die Tour beginnen.
Die erste Etappe liegt hinter uns. Es ist halb zwölf am Abend und wir liegen frisch geduscht im Zelt auf einem Campingplatz bei Landsberg am Lech.
Heute mittag, hinter Donauwörth, sind wir brav den Schildern für die Via Claudia Augusta gefolgt und trotzdem im Kreis gefahren. Nach einer halben Stunde kamen wir noch mal an der gleichen Kreuzung raus. Bis Augsburg gings dann gut vorwärts. Wir haben dort am Stadtrand in einem Biergarten in einer Schrebergartenkolonie die erste richtige Rast gemacht nach 50 Kilometern.
Später in Richtung Landsberg wurde es dann schwieriger. Eine nette ältere Radfahrerin hat uns einige Kilometer geführt und dabei wissenswertes über Land und Leute berichtet.
Schließlich sind wir dann aber doch - sicher mit einigen Umwegen — nach 108 Kilometern — um kurz nach neun Uhr auf diesem Campingplatz angekommen. Er liegt außerhalb am Berg hinter Landsberg und da wir ziemlich kaputt waren, sind wir nicht mehr zurück zur Stadt gefahren. Die Platzwirtin hatte gerade chinesisches Essen bestellt und konnte noch eine Bestellung für uns dranhängen, so dass wir das Essen hierher geliefert bekamen.
Ich habe heute zum Schluss nicht so gut durchgehalten wie Wilfried - zum Schluss, an der Steigung zum Campingplatz, fast schlapp gemacht. Ich hatte aber auch viel zu wenig getrunken. Die gesamte Strecke stieg heute stetig leicht an so dass die Fahrt ziemlich anstrengend war. Das Wetter wurde immer besser. Zunächst hatten wir gar keine Sonne (weshalb wir unsere Irrfahrt am Anfang nicht bemerkt haben), zum Schluss schien aber stetig die Sonne. Morgen heißt's erst mal Sonnenschutz auspacken!
Statistik heute: 108 km, 6:13 Std. im Sattel.
Heute mittag, hinter Donauwörth, sind wir brav den Schildern für die Via Claudia Augusta gefolgt und trotzdem im Kreis gefahren. Nach einer halben Stunde kamen wir noch mal an der gleichen Kreuzung raus. Bis Augsburg gings dann gut vorwärts. Wir haben dort am Stadtrand in einem Biergarten in einer Schrebergartenkolonie die erste richtige Rast gemacht nach 50 Kilometern.
Später in Richtung Landsberg wurde es dann schwieriger. Eine nette ältere Radfahrerin hat uns einige Kilometer geführt und dabei wissenswertes über Land und Leute berichtet.
Schließlich sind wir dann aber doch - sicher mit einigen Umwegen — nach 108 Kilometern — um kurz nach neun Uhr auf diesem Campingplatz angekommen. Er liegt außerhalb am Berg hinter Landsberg und da wir ziemlich kaputt waren, sind wir nicht mehr zurück zur Stadt gefahren. Die Platzwirtin hatte gerade chinesisches Essen bestellt und konnte noch eine Bestellung für uns dranhängen, so dass wir das Essen hierher geliefert bekamen.
Ich habe heute zum Schluss nicht so gut durchgehalten wie Wilfried - zum Schluss, an der Steigung zum Campingplatz, fast schlapp gemacht. Ich hatte aber auch viel zu wenig getrunken. Die gesamte Strecke stieg heute stetig leicht an so dass die Fahrt ziemlich anstrengend war. Das Wetter wurde immer besser. Zunächst hatten wir gar keine Sonne (weshalb wir unsere Irrfahrt am Anfang nicht bemerkt haben), zum Schluss schien aber stetig die Sonne. Morgen heißt's erst mal Sonnenschutz auspacken!
Statistik heute: 108 km, 6:13 Std. im Sattel.
Samstag, 17. Juli 2004, nach Reutte
Der zweite Tag ist fast vorbei. Wir sind gerade vom Essen gekommen. Inzwischen sind wir in Österreich - nicht weit, aber immerhin!
Die Fahrt lief ganz gut. Es gab mehr auf und ab als gestern aber wir sind gut vorwärts gekommen. Start war um zehn Uhr, zunächst bald eine Stunde lang ziemlich hoch über dem Lech und dann hinunter nach Epfach. Später sind wir immer wieder Straße - meist Bundesstraße - gefahren, um besser vorwärts zu kommen. Am frühen Nachmittag sind wir in das erste Gewitter geraten. Zum Glück konnten wir uns gleich bei netten Leuten in der Garage bzw. dem Holzschuppen unterstellen. Nach einer guten halben Stunde gings weiter in Richtung Füssen, das wir gegen 17:00 Uhr erreicht haben.
Nach einerPause und dem Entschluss, noch weiter nach Reutte zu fahren gings wieder in den Sattel. Nicht weit hinter der Grenze, auf der alten Bundesstraße nach Reutte, ging das nächste Gewitter los.
Den ersten Schauer haben wir unter einem Baum am Straßenrand verbracht und das richtige Gewitter in einer Scheune, die der Bauer für uns geöffnet hatte. So ist noch mal so viel Zeit vergangen, dass wir schließlich doch erst wieder nach acht Uhr den Campingplatz erreicht haben.
Die anschließende Suche nach einem Restaurant gestaltete sich schwierig, da in diesem Ort abends die Bürgersteige hochgeklappt werden.
Morgen steht der erste Pass an, der aber eher noch harmlos ist.
Statistik heute: 97 km, 5:20 Std.
Der zweite Tag ist fast vorbei. Wir sind gerade vom Essen gekommen. Inzwischen sind wir in Österreich - nicht weit, aber immerhin!
Die Fahrt lief ganz gut. Es gab mehr auf und ab als gestern aber wir sind gut vorwärts gekommen. Start war um zehn Uhr, zunächst bald eine Stunde lang ziemlich hoch über dem Lech und dann hinunter nach Epfach. Später sind wir immer wieder Straße - meist Bundesstraße - gefahren, um besser vorwärts zu kommen. Am frühen Nachmittag sind wir in das erste Gewitter geraten. Zum Glück konnten wir uns gleich bei netten Leuten in der Garage bzw. dem Holzschuppen unterstellen. Nach einer guten halben Stunde gings weiter in Richtung Füssen, das wir gegen 17:00 Uhr erreicht haben.
Nach einerPause und dem Entschluss, noch weiter nach Reutte zu fahren gings wieder in den Sattel. Nicht weit hinter der Grenze, auf der alten Bundesstraße nach Reutte, ging das nächste Gewitter los.
Den ersten Schauer haben wir unter einem Baum am Straßenrand verbracht und das richtige Gewitter in einer Scheune, die der Bauer für uns geöffnet hatte. So ist noch mal so viel Zeit vergangen, dass wir schließlich doch erst wieder nach acht Uhr den Campingplatz erreicht haben.
Die anschließende Suche nach einem Restaurant gestaltete sich schwierig, da in diesem Ort abends die Bürgersteige hochgeklappt werden.
Morgen steht der erste Pass an, der aber eher noch harmlos ist.
Statistik heute: 97 km, 5:20 Std.
Sonntag, 18. Juli 2004, nach Imst
Heute ist endlich mal zeitig Feierabend (ist ja auch Sonntag). Es ist 18:00 Uhr und wir sind schon "stadtfein".
In der letzten Nacht hat's doch noch mal heftig gegossen. Wilfrieds Zelt ist zum Glück völlig dicht. Morgens war der Himmel wieder strahlend blau und es wurde gleich heiß. Um 10:00 Uhr sind wir mit vollem Gepäck bei der evangelischen Kirche vorgefahren und haben einen eher schwachen Gottesdienst erlebt.
Anschließend gings Richtung Fernpass. Der Weg war nicht so wie wir uns das vorgestellt hatten - Berg rauf, oben sein, freuen, Berg runter - sondern um einiges anstrengender: Zunächst auf der Bundesstraße einigermaßen steil hinauf, ein gutes Stück wieder runter, dann wieder stetig mittelprächtig hinauf und als nächstes "endlos" bergab nach Leermoos, von wo aus es dann - wiederum ziemlich steil und "endgültig" den Fernpass hinauf ging.
Die Abfahrt nach Radler und kleinem Essen war dafür um so schöner. Nach einer längeren, wenig spektakulären und wenig anstrengenden Fahrt das Gurgltal hinab sind wir schließlich gegen halb sechs in Imst auf dem Campingplatz gelandet. So gab es heute endlich mal einen längeren gemütlichen Abend mit Städtchenbummel und Abendessen - endlich mal Käsespätzle! Das Städtchen selbst hat uns nicht begeistert. Es gibt hier um den und im Ortskern zu viele Bausünden in Form von völlig geschmacklosen "modernen" Bauten. In der Fußgängerzone war einiges los, unter anderem spielte eine ganz gute Band lateiamerikanische Musik. Da haben wir bei einem Bier eine Weile zugehört.
Jetzt ist es halb elf, Wilfried schläft schon und ich werde jetzt das gleiche tun.
Statistik heute: 60 km, 3:40 Std. Fahrzeit
Heute ist endlich mal zeitig Feierabend (ist ja auch Sonntag). Es ist 18:00 Uhr und wir sind schon "stadtfein".
In der letzten Nacht hat's doch noch mal heftig gegossen. Wilfrieds Zelt ist zum Glück völlig dicht. Morgens war der Himmel wieder strahlend blau und es wurde gleich heiß. Um 10:00 Uhr sind wir mit vollem Gepäck bei der evangelischen Kirche vorgefahren und haben einen eher schwachen Gottesdienst erlebt.
Anschließend gings Richtung Fernpass. Der Weg war nicht so wie wir uns das vorgestellt hatten - Berg rauf, oben sein, freuen, Berg runter - sondern um einiges anstrengender: Zunächst auf der Bundesstraße einigermaßen steil hinauf, ein gutes Stück wieder runter, dann wieder stetig mittelprächtig hinauf und als nächstes "endlos" bergab nach Leermoos, von wo aus es dann - wiederum ziemlich steil und "endgültig" den Fernpass hinauf ging.
Die Abfahrt nach Radler und kleinem Essen war dafür um so schöner. Nach einer längeren, wenig spektakulären und wenig anstrengenden Fahrt das Gurgltal hinab sind wir schließlich gegen halb sechs in Imst auf dem Campingplatz gelandet. So gab es heute endlich mal einen längeren gemütlichen Abend mit Städtchenbummel und Abendessen - endlich mal Käsespätzle! Das Städtchen selbst hat uns nicht begeistert. Es gibt hier um den und im Ortskern zu viele Bausünden in Form von völlig geschmacklosen "modernen" Bauten. In der Fußgängerzone war einiges los, unter anderem spielte eine ganz gute Band lateiamerikanische Musik. Da haben wir bei einem Bier eine Weile zugehört.
Jetzt ist es halb elf, Wilfried schläft schon und ich werde jetzt das gleiche tun.
Statistik heute: 60 km, 3:40 Std. Fahrzeit
Montag, 19. Juli 2004, nach Sölden
Gerade sitzen wir auf der Terrasse des Restaurant La Tavola in Sölden und haben Tiroler Gröstl bestellt.
Heute war die Kilometerleistung noch geringer als gestern: Gerade mal 53 Kilometer, die aber mit mindestens 700 bis 800 Höhenmetern. Von Imst gings erst mal noch ein wenig bergab und dann auf der Bundesstraße (mit viel Verkehr) lange und stetig bergauf, danach ebenso weit bergab zum Ötztal.
Dort haben wir zunächst versucht eine angeblich gut fahrbare Mountainbikestrecke zu fahren. Nachdem wir diese mangels Beschilderung verloren hatten und dann mühsam zur Hauptstraße zurückfinden mussten, sind wir auf selbiger geblieben. In Umhausen, nach einem kräftigen Anstieg, haben wir uns erstmal für eine Cola bzw. einen Spezi in einem Biergarten niedergelassen.
Hinter Umhausen gings zu unserem Leidwesen viele Höhenmeter wieder hinunter, so dass unsere ganze Kalkulation in Sachen Anstrengung hinfällig war. In Längenfeld war Besuch in der Fahrradwerkstatt fällig, weil bei Wilfrieds Hinterrad eine Speiche gebrochen war. Nach einer halben Stunde Wartezeit wegen Mittagspause war der Schaden schnell behoben, so dass wir endlich den Endspurt nach Sölden angehen konnten, wo wir gegen halb vier auf dem Campingplatz ankamen.
Der Platz ist nicht billig, aber vom feinsten. Vor einigen Jahren war ich schon mal mit dem Motorrad hier.
Sölden ist dagegen nur furchtbar! Die Ortsdurchfahrt ist von vorn bis hinten abschreckend. Knallige Werbetafeln, abenteuerliche oder verkitschte Hotelarchitektur. Hier würde ich nie Urlaub machen, wenn auch die Berge rundum zum Wandern einladen.
Morgen kommt dann wirklich der buchstäbliche Höhepunkt der Fahrt: Das Timmelsjoch liegt unmittelbar vor uns und damit gute 1.100 Höhenmeter am Stück (wenn ich mich recht erinnere, gibts da oben keine Gefällstrecken vor der Passhöhe). Gut dass wir heute mehr als sonst ausruhen konnten.
Inzwischen ist es kurz vor zehn und Schlafenszeit. Wir wollen morgen möglichst zeitig starten. Heute sind wir auch schon um neun Uhr losgefahren, da für den Nachmittag Gewitter angesagt waren. Heute abend gegen halb acht hat's dann auch geregnet.
So, das reicht für heute. Nur noch die Statistik:
54 km, 3:30 Std. im Sattel
Gerade sitzen wir auf der Terrasse des Restaurant La Tavola in Sölden und haben Tiroler Gröstl bestellt.
Heute war die Kilometerleistung noch geringer als gestern: Gerade mal 53 Kilometer, die aber mit mindestens 700 bis 800 Höhenmetern. Von Imst gings erst mal noch ein wenig bergab und dann auf der Bundesstraße (mit viel Verkehr) lange und stetig bergauf, danach ebenso weit bergab zum Ötztal.
Dort haben wir zunächst versucht eine angeblich gut fahrbare Mountainbikestrecke zu fahren. Nachdem wir diese mangels Beschilderung verloren hatten und dann mühsam zur Hauptstraße zurückfinden mussten, sind wir auf selbiger geblieben. In Umhausen, nach einem kräftigen Anstieg, haben wir uns erstmal für eine Cola bzw. einen Spezi in einem Biergarten niedergelassen.
Hinter Umhausen gings zu unserem Leidwesen viele Höhenmeter wieder hinunter, so dass unsere ganze Kalkulation in Sachen Anstrengung hinfällig war. In Längenfeld war Besuch in der Fahrradwerkstatt fällig, weil bei Wilfrieds Hinterrad eine Speiche gebrochen war. Nach einer halben Stunde Wartezeit wegen Mittagspause war der Schaden schnell behoben, so dass wir endlich den Endspurt nach Sölden angehen konnten, wo wir gegen halb vier auf dem Campingplatz ankamen.
Der Platz ist nicht billig, aber vom feinsten. Vor einigen Jahren war ich schon mal mit dem Motorrad hier.
Sölden ist dagegen nur furchtbar! Die Ortsdurchfahrt ist von vorn bis hinten abschreckend. Knallige Werbetafeln, abenteuerliche oder verkitschte Hotelarchitektur. Hier würde ich nie Urlaub machen, wenn auch die Berge rundum zum Wandern einladen.
Morgen kommt dann wirklich der buchstäbliche Höhepunkt der Fahrt: Das Timmelsjoch liegt unmittelbar vor uns und damit gute 1.100 Höhenmeter am Stück (wenn ich mich recht erinnere, gibts da oben keine Gefällstrecken vor der Passhöhe). Gut dass wir heute mehr als sonst ausruhen konnten.
Inzwischen ist es kurz vor zehn und Schlafenszeit. Wir wollen morgen möglichst zeitig starten. Heute sind wir auch schon um neun Uhr losgefahren, da für den Nachmittag Gewitter angesagt waren. Heute abend gegen halb acht hat's dann auch geregnet.
So, das reicht für heute. Nur noch die Statistik:
54 km, 3:30 Std. im Sattel
Dienstag, 20. Juli 2004, nach Meran
Wir sind in Italien! Das Timmelsjoch ist bezwungen!
Heute Morgen sind wir gegen halb zehn losgefahren. Eigentlich wollten wir früher starten, haben aber beide zu gut geschlafen.
Gleich ab dem Campingplatz ging's steil bergauf, ich bin zum ersten Mal auf dieser Tour im ersten Gang gefahren und so sollte es auch weitergehen. Nach diesem steilen Anstieg folgte eine Abfahrt, die von dem Höhengewinn nicht viel übrig ließ. Weiter halbwegs eben nach Zwieselstein und von dort wieder endlos im ersten Gang weiter bergauf. So gings dann auch weiter. Schätzungsweise zwei Drittel der Gesamtstrecke zum Timmelsjoch haben wir im ersten Gang zurückgelegt. Hinter Hochgurgl an der Mautstation war die erste längere Rast fällig mit einem Imbiss und ausruhen auf bequemen Barhockern. Der Wirt hat uns dann mit der Information erschreckt, dass es jetzt 280 Höhenmeter hinunter und dann 600 Meter hinauf ginge. Tatsächlich waren es kaum 180 Meter (das waren trotzdem 180 Meter zu viel) und damit 500 Meter zum Ziel.
Die aber waren hart erkämpft. Auf der ganzen Strecke war kein Hochschalten aus dem ersten Gang möglich, der Himmel war völlig zu gezogen und ein eiskalter Wind blies das Tal hinunter.
So haben wir uns Höhenmeter um Höhenmeter emporgekämpft und sind schließlich, völlig verschwitzt, aber frierend, oben angekommen. Ein anderer Radler hat das Siegerfoto gemacht und anschließend sind wir zu heißen und kalten Getränken sowie Apfelstrudel eingekehrt. Danach warm anziehen (extra dafür hatte ich die Winter-Radklamotten mitgenommen) und ab in Richtung Meran hinein nach Italien.
Die Abfahrt war eine verdiente Belohnung für die Plackerei vorher. Unterhalb der Kehren habe ich auf Wilfried gewartet, der bergab immer etwas vorsichtiger fährt als ich. Nach einer halben Stunde begann ich mir Sorgen zu machen. Nach mehr als einer Stunde kam er als Beifahrer in einem Getränke-LKW. Auf halber Höhe waren an seinem Hinterrad mehrere Speichen gebrochen. In Sankt Leonhard, dem verabredeten Treffpunkt, haben wir uns nach einigem Hin und Her gefunden, aber bald wieder getrennt. Er konnte mit Sack und Pack und defektem Rad den Linienbus nach Meran nehmen, ich bin wieder mit dem Rad voraus und später hinterher gedüst. 40 Minuten hab' ich für die 20 Kilometer gebraucht und Wilfried deshalb auf dem Weg vom Bus zum Campingplatz bald eingeholt.
Nach Zeltaufbau und Duschen hatten wir ein Abendessen, wo alles stimmte: Wenige Meter vom Platz entfernt vor dem Lokal in einer Weinlaube mit hervorragendem Essen und einem guten, preiswerten Wein.
Hier ist es übrigens auch spät abends (trotz einiger Regentropfen kurz nach der Ankunft) noch sommerlich warm.
Statistk heute: 84 km, 5:06 Std. Fahrzeit
Wir sind in Italien! Das Timmelsjoch ist bezwungen!
Heute Morgen sind wir gegen halb zehn losgefahren. Eigentlich wollten wir früher starten, haben aber beide zu gut geschlafen.
Gleich ab dem Campingplatz ging's steil bergauf, ich bin zum ersten Mal auf dieser Tour im ersten Gang gefahren und so sollte es auch weitergehen. Nach diesem steilen Anstieg folgte eine Abfahrt, die von dem Höhengewinn nicht viel übrig ließ. Weiter halbwegs eben nach Zwieselstein und von dort wieder endlos im ersten Gang weiter bergauf. So gings dann auch weiter. Schätzungsweise zwei Drittel der Gesamtstrecke zum Timmelsjoch haben wir im ersten Gang zurückgelegt. Hinter Hochgurgl an der Mautstation war die erste längere Rast fällig mit einem Imbiss und ausruhen auf bequemen Barhockern. Der Wirt hat uns dann mit der Information erschreckt, dass es jetzt 280 Höhenmeter hinunter und dann 600 Meter hinauf ginge. Tatsächlich waren es kaum 180 Meter (das waren trotzdem 180 Meter zu viel) und damit 500 Meter zum Ziel.
Die aber waren hart erkämpft. Auf der ganzen Strecke war kein Hochschalten aus dem ersten Gang möglich, der Himmel war völlig zu gezogen und ein eiskalter Wind blies das Tal hinunter.
So haben wir uns Höhenmeter um Höhenmeter emporgekämpft und sind schließlich, völlig verschwitzt, aber frierend, oben angekommen. Ein anderer Radler hat das Siegerfoto gemacht und anschließend sind wir zu heißen und kalten Getränken sowie Apfelstrudel eingekehrt. Danach warm anziehen (extra dafür hatte ich die Winter-Radklamotten mitgenommen) und ab in Richtung Meran hinein nach Italien.
Die Abfahrt war eine verdiente Belohnung für die Plackerei vorher. Unterhalb der Kehren habe ich auf Wilfried gewartet, der bergab immer etwas vorsichtiger fährt als ich. Nach einer halben Stunde begann ich mir Sorgen zu machen. Nach mehr als einer Stunde kam er als Beifahrer in einem Getränke-LKW. Auf halber Höhe waren an seinem Hinterrad mehrere Speichen gebrochen. In Sankt Leonhard, dem verabredeten Treffpunkt, haben wir uns nach einigem Hin und Her gefunden, aber bald wieder getrennt. Er konnte mit Sack und Pack und defektem Rad den Linienbus nach Meran nehmen, ich bin wieder mit dem Rad voraus und später hinterher gedüst. 40 Minuten hab' ich für die 20 Kilometer gebraucht und Wilfried deshalb auf dem Weg vom Bus zum Campingplatz bald eingeholt.
Nach Zeltaufbau und Duschen hatten wir ein Abendessen, wo alles stimmte: Wenige Meter vom Platz entfernt vor dem Lokal in einer Weinlaube mit hervorragendem Essen und einem guten, preiswerten Wein.
Hier ist es übrigens auch spät abends (trotz einiger Regentropfen kurz nach der Ankunft) noch sommerlich warm.
Statistk heute: 84 km, 5:06 Std. Fahrzeit
Mittwoch, 21. Juli 2004, nach Torbole
Wir sind am Gardasee - aber nur weil wir eine Tagesetappe mit der Bahn zurückgelegt haben.
Nach der Fahrradreparatur, die bis gegen halb eins gedauert hat, sind wir von Meran mit dem Zug über Bozen bis Trento gefahren, um von dort zum Gardasee zu radeln. Diese Zugetappe war ohnehin nötig, um den Heimfahrtzug in Mailand morgen abend zu erreichen (eine spätere Heimfahrt war nicht möglich, da alle Fahrradplätze übers Wochenende ausgebucht waren).
Von Trento (Trient) waren ca. 50 Kilometer bis zum See zurück zu legen. Zuerst relativ steil bergan (zum Glück nicht so heftig wie am Timmelsjoch) mit sehr viel Verkehr und dann als Krönung nach ca. zwei Dritteln der Höhe durch einen gut achthundert Meter langen Tunnel mit zwei Fahrspuren in eine Richtung. Dort zu fahren wäre absolut lebensgefährlich gewesen und auch das Schieben war nicht ohne. Bei jedem LKW haben wir uns dicht an die Wand gedrückt und waren froh als wir das Ganze hinter uns hatten, auch weil die Luft immer dicker wurde.
Danach war bald die Höhe erreicht und es ging über 30 Kilometer mit heftigem Gegenwind an Riva vorbei nach Torbole. Hier hat Wilfried einen Bekannten, der im Clubhotel La Vera arbeitet. Den haben wir besucht und unter anderem einen guten Tip für's Abendessen bekommen. Im Restaurant La Terrazza direkt am Seeufer, einer Art Wintergarten mit freiem Blick über den See haben wir sehr gut gegessen und eine gute Flasche Pinot Grigio geleert. Jetzt, nach 23:00 Uhr, liegen wir im Zelt und es ist noch immer sehr warm. Dies ist die letzte Nacht im Zelt. Morgen um diese Zeit sind wir längst unterwegs nach Deutschland.
Statistik heute: Zugfahrt ca. 90 Kilometer, Fahrrad 53 km, 3:22 Std. Radfahrzeit
Wir sind am Gardasee - aber nur weil wir eine Tagesetappe mit der Bahn zurückgelegt haben.
Nach der Fahrradreparatur, die bis gegen halb eins gedauert hat, sind wir von Meran mit dem Zug über Bozen bis Trento gefahren, um von dort zum Gardasee zu radeln. Diese Zugetappe war ohnehin nötig, um den Heimfahrtzug in Mailand morgen abend zu erreichen (eine spätere Heimfahrt war nicht möglich, da alle Fahrradplätze übers Wochenende ausgebucht waren).
Von Trento (Trient) waren ca. 50 Kilometer bis zum See zurück zu legen. Zuerst relativ steil bergan (zum Glück nicht so heftig wie am Timmelsjoch) mit sehr viel Verkehr und dann als Krönung nach ca. zwei Dritteln der Höhe durch einen gut achthundert Meter langen Tunnel mit zwei Fahrspuren in eine Richtung. Dort zu fahren wäre absolut lebensgefährlich gewesen und auch das Schieben war nicht ohne. Bei jedem LKW haben wir uns dicht an die Wand gedrückt und waren froh als wir das Ganze hinter uns hatten, auch weil die Luft immer dicker wurde.
Danach war bald die Höhe erreicht und es ging über 30 Kilometer mit heftigem Gegenwind an Riva vorbei nach Torbole. Hier hat Wilfried einen Bekannten, der im Clubhotel La Vera arbeitet. Den haben wir besucht und unter anderem einen guten Tip für's Abendessen bekommen. Im Restaurant La Terrazza direkt am Seeufer, einer Art Wintergarten mit freiem Blick über den See haben wir sehr gut gegessen und eine gute Flasche Pinot Grigio geleert. Jetzt, nach 23:00 Uhr, liegen wir im Zelt und es ist noch immer sehr warm. Dies ist die letzte Nacht im Zelt. Morgen um diese Zeit sind wir längst unterwegs nach Deutschland.
Statistik heute: Zugfahrt ca. 90 Kilometer, Fahrrad 53 km, 3:22 Std. Radfahrzeit
Donnerstag, 22. Juli 2004
Wir haben die Heimreise angetreten. Gerade sitzen wir im Zug von Peschiera nach Milano - leider im falschen! Wir sind versehentlich in einen verspäteten Eurocity eingestiegen und mussten ordentlich nachzahlen. Was solls? Jetzt sind wir schneller am Ziel. Außerdem ist der Zug klimatisiert.
Heute morgen sind wir schon vor neun Uhr gestartet und mit Rückenwind in den ersten beiden Stunden fast 50 Kilometer am Ostufer des Sees entlanggefahren.
Gegen elf Uhr in zunehmender Hitze haben wir uns am Rand von Garda am Seeufer einen schönen Platz zum Ausruhen gesucht. Ich habe die Gelegenheit genutz, meine über alle Berge mitgeschleppte Badehose wenig-stens einmal zu benutzen. Später sind wir, so weit es ging, direkt am See weitergegondelt und dann den Rest des Weges wieder auf der Hauptstraße bis Peschiera.
Auch in Milano war es heiß. Wir haben teils getrennt, ansonsten gemeinsam das Stadtzentrum erkundet. Ich durfte den Dom besichtigen, Wilfried nicht - seine Hose war zu kurz. Der Dom ist ein ziemlich düsteres Bauwerk - allerdings nur innen. Außen wirkt er sehr hell und filigran. Innen fand ich vor allem den bunten Marmorboden sehenswert. Schließlich, nach mehreren Stunden in der Stadt, sind wir zeitig zum Bahnhof zurückgekehrt, um uns noch mit Reiseproviant einzudecken (in der Stadt hatten wir keinen Lebensmittelladen entdeckt). Jetzt sind wir endlich unterwegs, der Zug ist wie eine Sauna, aber es geht heimwärts. Es waren schöne Tage, aber jetzt freue ich mich auf zu Hause!
Statistik heute: ca. 80 Kilometer mit den Kilometern kreuz und quer durch Milano
Wir haben die Heimreise angetreten. Gerade sitzen wir im Zug von Peschiera nach Milano - leider im falschen! Wir sind versehentlich in einen verspäteten Eurocity eingestiegen und mussten ordentlich nachzahlen. Was solls? Jetzt sind wir schneller am Ziel. Außerdem ist der Zug klimatisiert.
Heute morgen sind wir schon vor neun Uhr gestartet und mit Rückenwind in den ersten beiden Stunden fast 50 Kilometer am Ostufer des Sees entlanggefahren.
Gegen elf Uhr in zunehmender Hitze haben wir uns am Rand von Garda am Seeufer einen schönen Platz zum Ausruhen gesucht. Ich habe die Gelegenheit genutz, meine über alle Berge mitgeschleppte Badehose wenig-stens einmal zu benutzen. Später sind wir, so weit es ging, direkt am See weitergegondelt und dann den Rest des Weges wieder auf der Hauptstraße bis Peschiera.
Auch in Milano war es heiß. Wir haben teils getrennt, ansonsten gemeinsam das Stadtzentrum erkundet. Ich durfte den Dom besichtigen, Wilfried nicht - seine Hose war zu kurz. Der Dom ist ein ziemlich düsteres Bauwerk - allerdings nur innen. Außen wirkt er sehr hell und filigran. Innen fand ich vor allem den bunten Marmorboden sehenswert. Schließlich, nach mehreren Stunden in der Stadt, sind wir zeitig zum Bahnhof zurückgekehrt, um uns noch mit Reiseproviant einzudecken (in der Stadt hatten wir keinen Lebensmittelladen entdeckt). Jetzt sind wir endlich unterwegs, der Zug ist wie eine Sauna, aber es geht heimwärts. Es waren schöne Tage, aber jetzt freue ich mich auf zu Hause!
Statistik heute: ca. 80 Kilometer mit den Kilometern kreuz und quer durch Milano