Lange hatte ich keine Idee, wo ich dies Jahr hin fahren könnte. Aber ein paar Tage mit Rad, Zelt und Kochgeschirr müssen sein, besonders nach dem dienstlichen Stress in den letzten Monaten. Dann fiel beim Büroplausch (gibt's zum Glück immer noch mal für ein paar Minuten) das Stichwort Leipzig und die Feststellung „Da war ich noch nicht.“
Die Entscheidung - "Na dann fahr ich doch da hin!" war naheliegend und schnell getroffen - nur dass ich dieses Ziel diesmal nicht erreicht, sondern nur den Thüringer Wald bezwungen habe.
Donnerstag, 30. Mai 2019, nach Schlüchtern-Hutten
Jetzt also Richtung Leipzig. Eher 5 als 4 Tage, weil ich außer einer 60-km-Tour wieder mal nix gemacht hatte. Diesmal hab ich es sogar geschafft, am Vortag so gut wie fertig zu packen. So konnte ich um 9:30 Uhr am heutigen Himmelfahrtstag starten.
Aus o. g. Grund habe ich den Vulkan-Radweg mit seiner endlosen Steigung gemieden. Der kleine heftige Anstieg von Nieder-Mockstadt nach Stockheim war jedenfalls nötig. Weiter über Büdingen, von dort über den Hügel ins Kinzigtal. Nach ca. 50 km lag „Die kleine Pilsstube“ oder „-kneipe“ am Radweg. Drinnen dröhnende Schlagermusik, draußen laute bis grölende Betrunkene. Ich hab mich trotzdem an den Nebentisch gesetzt und bei 2 Glas Radler den mitgenommenen Krimi angefangen.
Von Gelnhausen bis Schlüchtern brauchte ich nur den R3-Schildern folgen – Die Markierung ist perfekt und die Streckenführung gut – und dazu noch Rückenwind!
Von Schlüchtern, nach gut 75 km, sollte es eigentlich zum CP Grashof in Kalbach gehen. Eine Ahnung hat mich veranlasst, mittags dort anzurufen um tatsächlich zu erfahren, dass es den Platz nicht mehr gibt. Immerhin habe ich den Tipp „Hutten“ erhalten und den Platz auch gleich im Internet gefunden.
Ein Anruf dort war erfolgreich einschließlich dem Angebot, mich oder wenigstens mein Gepäck in Elm abzuholen, da es nach Hutten „sehr steil, fast wie in den Alpen“ hinaufgehe. Ich hab's ohne Hilfe gewagt und gewonnen. Nach 80 km Vorlauf war's aber wirklich anstrengend. Hier ist ein schöner ruhiger Platz, außer dass wie auf der ganzen Strecke seit Wächtersbach die Grillen Konzert geben und die Vögel singen. Direkt nach dem Zeltaufbau habe ich mich heute erst mal in selbigem zur Ruhe gebettet – war doch ganz schön kaputt (ich, nicht das Zelt)! Danach geduscht, Eintopf bereitet und dann „endgültig“ geschlafen.
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